Beim Hauptteleskop unserer Sternwarte handelt es sich um einen
sogenannten Schmidt-Maksutov-Refraktor mit einem 15-Meter-Knickspiegel
in Newton-Cassegrain-Bauweise, das von einem unserer Diplomanden
selbst entwickelt und gebaut wurde. Dabei ist zu beachten, dass wir
damit keine Aufnahmen im sichtbaren Licht, sondern
Röntgenstrahlenaufnahmen im langwelligen Infrarotbereich machen.
Wie der Name andeutet, ist das Teleskop in einer kombinierter
katadioptrischer Refraktor-Reflektor-Bauweise gebaut. Das heißt,
das System verein sämtliche Vor- und Nachteile von Refraktoren,
Reflektoren und katadioptrischen Systemen (welche ja eh schon eine
Kreuzung aus beidem sind). Daher zählt unser Teleskop als erstes
seiner Art zur Bauart der sogenannten Refrektoren.
Seine Funktionsweise ist auch nicht sehr leicht
zu erklären. Die Photonen werden in seinem Inneren in alle nur
erdenkliche Richtungen gestreckt, gestaucht, geknickt und
herumgedreht, und nach Möglichkeit auch noch alles
gleichzeitig. Durch Betrachtung unserer Funktionszeichnung sollte die
Arbeitsweise des Teleskops allerdings deutlich klarer werden:
Wie man an der Konstruktionszeichnung erkennen kann, treten die Lichtstrahlen
zunächst in den Tubus ein, passieren die Schmidt-Korrektionsplatte
und werden auf den hypersphärisch geschliffenen Primärspiegel
geworfen. Von dort werden sie zum schräggestellten Maksutov-Newton-Spiegel
reflektiert, welcher sie am Primärspiegel seitlich vorbei über den
Tertiärspiegel mit seiner panchromatisch brechenden
Meniskus-Reflexionslinse durch das Loch im Primärspiegel auf den
Quartär- und Holozän-Spiegel wirft.
Dieser bewirkt eine leicht versetzte Totalreflexion, so dass das Licht
in leicht geändertem Winkel Tertiär- und Sekundärspiegel
zurückpassiert, wobei sich die Winkeldifferenz zum ursprünglichen
Strahl verstärkt und das Lichtbündel gleichzeitig fokussiert wird,
und somit vom Sekundärspiegel durch das Loch im Primärspiegel
ins Okular projiziert wird (siehe Abbildung). Bekannterweise ist beim Betrieb insbesondere von katadioptrischen System
die Verwendung einer sogenanten Tau-Kappe als Schutz vor
kondensierendem Tau angebracht. Unser Teleskop verwendet keine Tau-Kappe, sondern die konsequente
Weiterentwicklung. Sowohl Tau als auch Kappe wurden optimiert; das neue
Konstrukt heißt daher folgerichtig Sigma-Lambde.
Aufgrund der Anforderungen der
very deep sky-Astronomie ist unsere Montierung auch
für die sogenannte "Nadir-Observation" bestens geeignet. Die Montierung
ist eine Abart der deutschen Montierung, die sogenannte bayrische Montierung.
Unser institutseigenes Teleskop
Funktionsweise
Weiterentwicklung der Tau-Kappe
Nadir-Observation
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